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Basilikum bereichert mit seinem Aroma Küche und Garten – Pflanze braucht im Winter viel Licht

Horstedt/Veitshöchheim (ddp). Die grünen oder roten Blättchen verströmen in Garten und Küche ein unwiderstehliches Aroma. Sie machen Appetit und sind im Beet ebenso schön anzuschauen wie im Topf. Basilikum gehört zu den beliebtesten Kräutern. «Alle Basilikumarten wachsen ziemlich schnell, vor allem, wenn sie genügend Licht, Wärme und einen reichhaltigen Boden vorfinden», sagt Daniel Rühlemann, Inhaber der Gärtnerei «Rühlemann’s Kräuter & Duftpflanzen» im niedersächsischen Horstedt.

Allerdings ist Basilikum besonders licht- und wärmebedürftig, Temperaturen unter zehn Grad Celsius lassen das Wachstum stocken. Bereits leichter Frost schadet den Pflanzen. Hierzulande wird Basilikum daher in der Regel einjährig kultiviert, während es in seinen Herkunftsgebieten in Afrika und Vorderindien durchaus mehrjährig wächst. Prinzipiell ist es möglich, mehrjährige Pflanzen am Fensterbrett zu überwintern. «Um die ausdauernden Arten im Zimmer oder Gewächshaus bei Laune zu halten, ist für eine hohe Luftfeuchte und so viel Licht wie möglich zu sorgen», sagt Rühlemann. Optimale Temperaturen im Winter sind 15 bis 20 Grad, im Sommer darf es gerne wärmer sein. «Je älter und holziger eine Pflanze ist, desto mehr sollte man darauf achten, dass die Pflanzen im Winter nicht zu feucht stehen», empfiehlt der Fachmann.

Dass Basilikum im Winter eine heikle Angelegenheit ist, weiß auch Gottfried Röll, Gartenbautechniker von der Bayerischen Gartenakademie in Veitshöchheim: «Die hohen Lichtansprüche können im Winter meist nicht erfüllt werden. Die Blätter sind daher wenig aromatisch und die geschwächten Pflanzen sind oft ein Anziehungspunkt für Schädlinge und Krankheitserreger.» Röll empfiehlt, besser jedes Jahr neu auszusäen oder Pflanzen beim Gärtner zu kaufen.

Basilikum ist ein Lichtkeimer, daher dürfen die Samen höchstens leicht mit Erde abgedeckt werden. Die Aussaat ins Freiland ist möglich von Mitte Mai bis Ende Juni. Das Kraut mag keine zugigen Ecken und muss daher unbedingt windgeschützt stehen. Für die Freilandpflanzung eignen sich robuste Sorten wie «Genoveser» (Ocimum canum), «African Blue», «Wildes Purpur» oder «Cubanisches Strauchbasilikum».

Wird Basilikum richtig gepflegt, lassen sich im Garten auch einjährige Sorten sehr erfolgreich ziehen: «Wir haben errechnet, dass bei guter Kultur und laufender Vermehrung eine Pflanze Basilikum von Anfang April bis Ende September eine Fläche von mindestens 500 Quadratmetern mit ihren Nachkommen bedecken kann», sagt Kräutergärtner Rühlemann. Wenn man im April Stecklinge schneide, gebe es bereits Anfang Mai daraus die ersten Jungpflanzen. Basilikum bereichert als gute Bienen- und Hummelweide außerdem die Natur.

Wem die Pflege im Beet zu aufwendig ist, der hat bei Basilikum eine gute Alternative: «Sehr zu empfehlen ist der Anbau im Balkonkasten am Fenster oder auf der Terrasse», sagt Gottfried Röll. Hier bietet sich auch die Kombination mehrerer Basilikumsorten mit ausgefallenen Aromen an. Es gibt beispielsweise Thaibasilikum, Zitronenbasilikum, Mexikanisches Gewürzbasilikum, Zimtbasilikum, Anisbasilikum oder Peruanisches Basilikum, die vor allem in Kräutergärtnereien zu bekommen sind. «Kleinblättrige Formen sind meist aromatischer, aber in der Regel auch besonders wärmebedürftig. Für den Anbau im Freiland kommen überwiegend großblättrige Formen in Frage», rät Röll.

Den höchsten Gehalt an ätherischem Öl hat die Pflanze kurz vor der Blüte im Juni oder Juli. Basilikum kann neue Blätter nur dann bilden, wenn die Pflanzen am Blühen gehindert werden – also durch regelmäßige Ernte. «Auf jeden Fall sollte man keine einzelnen Blätter, sondern immer ganze Blatttriebe pflücken», erklärt Kräuterspezialist Daniel Rühlemann. Etwa eine Handbreit über dem Boden abgeschnitten, treibt die Pflanze noch einmal aus. Eine zweite Ernte kurz vor den ersten Frösten ist dann möglich. Ausdauernde Basilikumarten sollten mindestens einmal jährlich durch Stecklinge verjüngt werden. Auch ein gelegentliches Beschneiden sorgt für kompakteres Wachstum.

Basilikum schmeckt süß-würzig und angenehm beißend-pfeffrig, dadurch verleiht es den Speisen ein frisches Aroma. Es wird auch Deutscher Pfeffer genannt und kann als Pfefferersatz eingesetzt werden. Wer das grüne Kraut mitkocht, zerstört allerdings das Aroma. Die Haltbarkeit ist begrenzt. Möglich ist es, die Pflanze zu trocknen, hier leidet aber das Aroma. «Günstiger als das Trocknen ist es, frisch geerntete und klein geschnittene Basilikumblätter in Eiswürfeln einzufrieren», empfiehlt Gottfried Röll.

ddp/thi/esc

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