StartAktuellesHaushalt: Energiewende und steigendes Lohnniveau - Lebensmittel werden teuer

Haushalt: Energiewende und steigendes Lohnniveau – Lebensmittel werden teuer

— von Erich Reimann — Die deutschen Verbraucher müssen für Nahrungsmittel künftig wohl noch tiefer in die Tasche greifen. „Die Lebensmittelpreise werden weiter steigen“, sagte der Präsident des Handelsverbandes Deutschland (HDE), Josef Sanktjohanser, der Tageszeitung „Die Welt“ (Dienstagausgabe). Schuld daran seien unter anderem die stark gestiegenen Rohstoffpreise und die höheren Stromkosten.

Bäckerei
Photo: Andreas Praefcke, wikipedia

Nicht zuletzt bei Brot und Backwaren zeichnet sich ein Preisanstieg auf breiter Front ab. Nach dem Bäckerhandwerk bereiteten am Montag auch die deutschen Großbäckereien die Verbraucher auf höhere Preise vor. Der Präsident des Verbandes Deutscher Großbäckereien, Helmut Klemme, sprach in Düsseldorf über einen „enormen Kostenschub“, unter dem die Hersteller litten.

Die langanhaltende Dürre in den USA und die überschwemmten Getreidefelder in Russland hätten die Rohstoffpreise in die Höhe getrieben. Außerdem seien die Ausgaben für Energie und Personal in jüngster Zeit deutlich gestiegen. Dies werde sich auch in den Preisen niederschlagen, sagte Klemme.

Einige Unternehmen hätten schon die Preise erhöht. Andere versuchten derzeit noch, die Kostensteigerungen weiterzureichen, berichtete der Branchenkenner. Doch sei dies im hart umkämpften deutschen Lebensmittelhandel ein mühsames Unterfangen. Die Großbäckereien versorgen unter anderem Supermärkte und Discounter mit Backwaren.

Der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks hatte bereits im August signalisiert, dass die Bäcker angesichts der Kostensteigerungen über Preiserhöhungen nachdenken müssten.

Energiewende: Einzelhandel beklagte wachsende Kosten

Auch der Einzelhandel selbst klagt über wachsende Kostenlasten. Schon jetzt müsse die Brache im Jahr allein 1,7 Milliarden Euro an EEG-Umlage zur Förderung der erneuerbaren Energien zahlen, sagte Verbandspräsident Sanktjohanser. Im nächsten Jahr könne diese Summe auf 2,5 Milliarden Euro steigen. „Letztlich gibt der Handel diese gestiegenen Kosten durch Preissteigerungen an die Verbraucher weiter“, sagte der Verbandschef.

Der Experte geht allerdings davon aus, dass der Preisanstieg zwar weitergeht, aber „nicht mehr so stark wie zuletzt“ ausfällt. Dafür sorge der harte Wettbewerb der Handelsketten. Seit 2005 waren die Lebensmittelpreise nach seinen Angaben stärker als die Verbraucherpreise gestiegen.

dapd.djn/T2012092450274/re/mwa

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