StartRechtstipps & VerbraucherschutzPolizei ermittelt nach Internetbetrug mit Plasma-Fernsehern

Polizei ermittelt nach Internetbetrug mit Plasma-Fernsehern

Rostock (ddp). Internetbetrüger haben mit dubiosen Lockangeboten für Plasma-Fernseher Dutzende Kunden in Deutschland um ihr Geld gebracht. Der ermittelnden Rostocker Polizei liegen mehr als 50 Anzeigen gegen die Firma «Plasma-Invasion» vor, es wird aber mit einer bei weitem höheren Dunkelziffer gerechnet, wie eine Polizeisprecherin am Mittwoch sagte. Die Internetplattform sei inzwischen geschlossen, eine größere Summe eingezahlten Geldes auch sichergestellt worden. Die offenbar aus dem Ausland agierenden Drahtzieher sind jedoch den Ermittlern noch unbekannt.

Die Kriminellen hatten als Vertreter einer italienischen Elektronikfirma per Zeitungsanzeige einen Strohmann in Deutschland gesucht, der ihnen sein Konto für die Transaktionen zur Verfügung stellen sollte, wie die Polizei weiter mitteilte. Ein 43-jähriger Mann aus dem Landkreis Bad Doberan meldete sich, nannte seine Bankdaten und bekam monatlich 400 Euro. Dann warben die Täter vor Weihnachten 2009 auf einer seriös aussehenden Internetplattform für Plasma-Fernseher, die sie zu Dumpingpreisen zwischen 150 Euro und 650 Euro anboten.

Die vorab zu zahlende Kaufsumme überwiesen die Kunden auf das Konto des Doberaners, das von den Betrügern regelmäßig leergeräumt wurde. Fernsehgeräte wurden nicht ausgeliefert. Zu Weihnachten mussten die Geprellten vielmehr im Internet lesen, dass die Fernseher leider ausverkauft seien und man ihnen ein fröhliches Weihnachtsfest wünsche.

Dem Kontoinhaber seien die Geldbewegungen selbst dubios vorgekommen, er habe das Konto bei seiner Bank schließen lassen, sagte die Polizeisprecherin. Die Ermittler kamen aber erst nach Anzeigen auf diese Spur. Wie viele Kunden dem Internetbetrug aufsaßen, ist nach Polizeiangaben noch unbekannt. Die Anzeigen stammten zumeist von Geschädigten aus Nordrhein-Westfalen, kamen aber auch aus dem ganzen Bundesgebiet, sagte eine Sprecherin. «Von Kunden aus dem nördlichsten Schleswig-Holstein bis tief nach Bayern war alles dabei.» Weitere Opfer sollten sich nun bei der Rostocker Polizei melden.

ddp.djn/dka/mbr

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