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Sicherheitsglas beugt Verletzungen vor – Akzente setzen mit Ornament- und Designglas

Troisdorf/Augustdorf (ddp). Scheiben und Wände aus Glas haben sich als Baustoff im Haus bewährt. «Doch allzu häufig ist das im und am Haus verwendete Glas von vorgestern», beklagt Jochen Grönegräs, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Flachglas in Troisdorf: «Und das bedeutet allerhöchste Verletzungsgefahr, besonders wenn Kinder im Haushalt wohnen.» Nach seiner Erfahrung enthalten sogenannte Lichtausschnitte in Zimmertüren oftmals einfaches Normalglas. Dabei gebe es seit vielen Jahren für jeden Bereich im Haus hocheffiziente Sicherheitsgläser.

Im modernen Hausbau kommen nach Worten des Fachmanns zwei Sicherheitsglassorten zum Einsatz. Einscheiben-Sicherheitsglas (ESG) besteht aus einer einzigen, speziell wärmebehandelten Scheibe. «Dadurch besitzt das Glas eine erhöhte Stoß- und Schlagfestigkeit; außerdem ist es unempfindlich gegenüber Temperaturunterschieden», erklärt Grönegräs. Sollte es dennoch einmal zerbrechen, dann zerfällt es in kleinste Krümel. Dieses Glasprodukt wird bereits seit vielen Jahrzehnten im Automobilbau für Seitenscheiben eingesetzt und verhindert wirksam Schnitt- und Stoßverletzungen. «Den gleichen Dienst leistet es auch im Haus», erklärt Grönegräs. Ganzglastüren bestehen ausnahmslos aus Einscheiben-Sicherheitsglas. «Die Ausschnitte in Holztüren sind dagegen meist noch mit alten Verglasungen versehen, die in großformatige Scherben zerbrechen können. Damit hätte ich beim Herumtoben der Kinder keine ruhige Minute», bekräftigt der Glasexperte.

Verbund-Sicherheitsglas (VSG) verdankt seine Sicherheitseigenschaften einer reißfesten Folie zwischen den Glasscheiben. Dadurch bindet es Splitter, ist je nach Aufbau nur schwer zu durchdringen und bleibt auch beim Bruch noch für einen längeren Zeitraum in einem Stück. Es wird laut Grönegräs daher immer dann angewendet, wenn die Öffnung im Schadensfall verschlossen bleiben soll oder etwa ein Herabfallen von Scherben vermieden werden muss: «Auch hier ist das Auto ein perfektes Einsatzbeispiel außerhalb des Hauses: Die Frontscheibe besteht aus Verbund-Sicherheitsglas und schützt so die Insassen im Schadensfall vor herumfliegenden Glasscherben und auf die Scheibe treffenden Gegenständen.» In Haus und Wohnung habe sich Verbund-Sicherheitsglas bei Fenstern und Außentüren durchgesetzt.

Sicherheitsglas ist nach Angaben des Experten allgegenwärtig in der Architektur: Aktuelle, großflächige Außenfassaden und bodentiefe Fensterflächen großer Gebäude zählen ebenso zu den Anwendungsgebieten wie gläserne Zwischenwände im Innenbereich von Häusern und Wohnungen oder derzeit trendige gläserne Decken, Treppen und Fußböden, aber auch Glasduschen. «Im Badezimmer mit gehobener Ausstattung bringen Elemente aus Glas den letzten Schliff», ergänzt Michael Dobbe aus dem Vorstand im Bundesverband Flachglas. Für den Geschäftsführer des Glasveredelungsunternehmens Teuto-Glas in Augustdorf, sorgen Ganzglas-Duschkabinen oder Duschabtrennungen aus klarem, getöntem oder ornamentiertem Glas für ungetrübten Duschspaß – mit praktischen Vorzügen: Glas sei pflegeleicht, abwaschbar, daher hygienisch und könne zudem mit einer speziellen Beschichtung versehen werden, durch die das Wasser rasch und fast spurenlos ablaufe.

Aus Sicherheitsglas gefertigt, können auch Waschtische und -becken, Regalkonstruktionen, Fußböden oder Trennwände auf originelle und stilvolle Weise aus Glas gestaltet werden. «Trennwände sorgen für sinnvolle Unterteilung in Wohnräumen», unterstreicht Dobbe. Dabei habe Glas den Vorzug, gleichzeitig zu trennen und zu verbinden. Denn mit Trennwänden aus Ornament- oder Designglas bleibt auch der abgeteilte Bereich von Tageslicht erhellt, zugleich verleihen die Struktur beziehungsweise das Muster auf der Glasoberfläche den nötigen Sichtschutz – in variablem Maß, je nach gewähltem Dekor.

ddp/tvo/esc

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