StartRatgeber für BauherrenHausbau: Richtige Heimvernetzung

Hausbau: Richtige Heimvernetzung

Heimvernetzung von Anfang an richtig gemacht – was es beim Haus- und Umbau zu beachten gilt

„Alexa, Licht an!“, so betreten mittlerweile knapp 40 Prozent der Bundesbürger ihre Wohnung. Von unterwegs wird über das Handy bereits die Heizung eingeschaltet, der Staubsaugerroboter wischt schnell nochmal die Ecken und die Rollläden fahren ohnehin längst selbstständig bei Einbruch der Dunkelheit herunter. Auch der TV wird per Sprachsteuerung bedient, über Mediatheken wird jederzeit genau das gestreamt, wonach einem ist. Aktuell sind im Schnitt ein bis fünf mobile Anwendungen an unseren WLAN-Router angeschlossen, bis 2025 werden es laut Telekom bereits fünf bis acht Geräte sein.

Grundvoraussetzung für all den „Hightech“ ist und bleibt aber ein stabiles Internet. Und genau daran hapert es in vielen Haushalten. Neben technischer Aufklärung in Form von Praxistipps für den privaten Gebrauch sowie einem exzellenten Kundenservice von Seiten des Netz-Anbieters könnte auch eine neue Reform des Telekommunikationsgesetzes hier demnächst zu einem Wandel beitragen. Gerade beim Haus- und Umbau oder bei Renovierungen sollte deshalb bereits in der Planungsphase auf die Verwendung neuester Technologien geachtet werden, wie beispielsweise dem Verlegen von Glasfaserkabeln und -anschlüssen.

Tipps für Heimvernetzung bei Neubau & Renovierung

Speziell beim Hausbau und Renovierungen sollte von vornherein auf Gegebenheiten wie Aufzüge, dicke Wände, spezielle Fensterverglasungen und Fußbodenheizungen geachtet werden, um WLAN-Störungen zu vermeiden. Wellen, die der WLAN-Router über Funksignale aussendet, treffen sonst auf Hindernisse. Dicke Wände oder Wände mit Metallträgern und -folien stellen oftmals ein Hindernis dar. Auch Möbel können die Funksignale ausbremsen. Dasselbe gilt für Wasser in Aquarien oder Pflanzen.

Glastüren können auf ihrer Oberfläche WLAN-Wellen reflektieren, wodurch die Reichweite verringert wird. Vielleicht entscheiden Sie sich also doch besser für Innentüren aus Holz? Gerade bei Neubauten lassen sich Störfaktoren wie diese einfach vermeiden, indem man sie vorher berücksichtigt. Router sollten möglichst frei und erhöht platziert werden, mindestens einen Meter hoch. Und möglichst nahe an den Orten und Geräten, die WLAN brauchen – also nicht im Keller, sondern zentral. Der Router darf nicht verdeckt stehen wie etwa zwischen Möbeln und Wand oder gar im Schrank. Mit Softwaretools und Apps lässt sich die Signalempfangsstärke des WLAN-Routers leicht ausmessen, um einen optimalen Standort zu ermitteln. Die Telekom empfiehlt ihre hauseigene MeinMagenta App, da sie neben der optimalen Standortortbestimmung auch weitere Funktionen bietet, wie beispielsweise Tipps zur richtigen Kanalwahl oder Speedtests.

Eine weitere häufige Fehlerquelle für langsame WLAN-Verbindungen sind schlecht verlegte oder alte Steigleitungen. In vielen Fällen wurden die Steigleitungen ohne Leerrohre verlegt und hängen deshalb ungesichert und schutzlos in den Kellern größerer Wohngebäude. Gerade bei Renovierungen kann dem Problem der porösen Isolation in Verbindung mit Feuchtigkeit auf den Grund gegangen werden, was sonst schnell zu Internet-Problemen führt. Ältere oder billige Steigleitungen sollten ausgetauscht werden, da sie von ihren Qualitätsparametern her nicht in der Lage sind, Leistungen im geforderten Frequenzspektrum zu erbringen.

Für größere Wohnungen oder Häuser mit mehreren Etagen empfiehlt sich ein WLAN mit Mesh-Technologie, das für Empfang „in allen Ecken“ sorgt. Die Funktionsweise erinnert an Teamarbeit: Die Reichweite eines gewöhnlichen WLAN-Routers liegt bei maximal 10 bis 20 Metern – mit jedem Meter Entfernung zum Ausgangspunkt nimmt die Leistung des Signals ab. Demgegenüber arbeiten in einem Mesh-Netzwerk mehrere Geräte zusammen und erzeugen so ein flächendeckendes WLAN-Netz. Bei dicken Wänden empfiehlt es sich in jedem zweiten Raum einen Router aufzustellen, da der Empfang sonst nicht gewährleistet werden kann.

Internetstörungen – häufigster Grund für Anrufe im Kundenservice

Ob technisch versiert oder nicht: Es schadet nie, für seinen WLAN-Anschluss einen Anbieter mit einem exzellenten Kundenservice zu wählen. Internetstörungen sind der häufigste Grund, weshalb Hotlines kontaktiert werden. Um die 300.000 Anrufe bearbeitet die Telekom in Deutschland täglich, dabei geht es jedoch nicht nur um Internetstörungen. Wer alleine nicht weiterkommt, holt sich so fachmännische Unterstützung, die notfalls auch nach Hause kommt. Fragen wie: Ist der Anschluss synchron? Ist der Router kompatibel mit dem Anschlussprodukt? Hat der Router die aktuellste Firmware? Ist der Anschluss galvanisch auffällig? Welchen Router nutzt ein Kunde – und welche LEDs leuchten? – können oftmals am besten vom Fachmann geklärt werden.

Der Digital Home Service der Telekom beispielsweise berät und unterstützt dabei nicht nur bei der Optimierung des heimischen WLAN, sondern ebenso auch bei der Einrichtung von Laptops, Tablets, Smartphones und diverser Smart-Home-Geräte sowie bei der Durchführung von Videogesprächen per Skype oder Zoom. Die Experten sorgen dafür, dass die verfügbare Bandbreite überall dort ankommt, wo sie benötigt wird – im Wohnzimmer, auf der Terrasse und im Arbeitszimmer unterm Dach.

Neues Telekommunikationsgesetz fördert Glasfaserausbau für schnelleres Internet

Eine Reform des Telekommunikationsgesetz könnte zudem zu einem besseren Internet in vielen Haushalten beitragen. Die Neuerung, die zwölf Millionen Mieter und Vermieter betrifft und ab 2024 in Kraft treten soll, schafft die Nebenkostenumlage für Kabelfernsehen für Vermieter ab. Wohnungseigentümer dürfen ihre Mieter demnach nur noch dann zur Kasse bitten, wenn neue Glasfaser-Anschlüsse für Gigabit-Internet bis in die Häuser und Wohnungen verlegt werden. Glasfaserleitungen ermöglichen Übertragungsraten von 200 Mbit/s im Download und bis zu 100 Mbit/s im Upload, was zu erheblich schnelleren Internetverbindungen beiträgt. Weil die Gebühren für Kabelfernsehen bisher ohnehin über die Nebenkosten anfielen, bestand für Mieter bisher nur wenig Anreiz, sich nach einem anderen Anbieter umzuschauen. Die Reform schafft einen klaren Investitionsanreiz für Vermieter und stellt zugleich einen Meilenstein für das „Recht auf schnelles Internet“ dar.

Die Telekom hat ihr Netz bereits auf die Situation eingestellt und leistungsstarke Glasfaserleitungen bis hin zu den Verteilerkästen verlegt. Das sind die grauen Kästen auf den Fußwegen. Spezielle Software ebnet dem starken Signal den Weg von dort in die Wohnungen: Qualitätsverbindungen für schnelles Internet. Und das für Millionen anstatt für wenige. Gerade bei Neu-, Um- oder Ausbauten sollte von Beginn an, und damit schon in der Planungsphase, auf das Verlegen von Glasfaserkabeln und -anschlüssen geachtet werden.

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