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Kurze Zinsbindung für Immobilienfinanzierung eher ungeeignet

Mannheim (ddp.djn). Immobilienkredite mit einer kurzen Zinsbindung sind Experten zufolge für durchschnittliche Immobilienkäufer nicht empfehlenswert. «Kurze Zinsbindungen eignen sich vor allem für sehr bonitätsstarke Kunden oder für Finanzierungen bis maximal 100 000 Euro», sagt Kai Oppel vom Mannheimer Baugeldvermittler HypothekenDiscount.

Immobilienkredite mit einer Zinsbindung von fünf Jahren werden laut Oppel bei den günstigsten Anbietern ab rund 3,15 Prozent vergeben. Dies klinge zwar verlockend, der durchschnittliche Immobilienkäufer sollte aber eher Kredite mit Zinsbindungen von 15 oder 20 Jahren aufnehmen, rät der Experte.

Wenn Kunden die Zinsen für 10 Jahre festschreiben möchten, müssen sie etwa 4 Prozent zahlen – bei 15 Jahren Zinsfestschreibung liegen die Zinsen bei circa 4,3 Prozent, bei 20 Jahren bei knapp 4,5 Prozent. Von den scheinbar hohen Konditionsaufschlägen sollten sich Kreditnehmer jedoch nicht irritieren lassen, sagt Oppel. Im historischen Vergleich lägen die derzeitigen Konditionen von 4,5 Prozent 1,5 Prozentpunkte unter dem Durchschnitt. «Kredite mit langen Zinsbindungen sind also auch extrem preiswert», sagt Oppel.

Zinsbindungen von 15 Jahren und mehr seien vor allem wegen ihrer Kalkulationssicherheit empfehlenswert. Ist die Höhe der monatlichen Kreditrate dagegen nur für 5 Jahre festgeschrieben, werde danach ein Anschlusskredit fällig. Besonders bonitätsschwachen Immobilienkäufern drohe dann das böse Erwachen. «Sollten die Zinsen von heute 3,2 Prozent auf 5 Prozent steigen, verteuert sich die Kreditrate bei der Anschlussfinanzierung um rund 40 Prozent», warnt Oppel.

ddp.djn/mwo/mbr

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