StartAktuellesDachbegrünung: Dachterrasse oder Flachdach - Garten auf dem Dach anlegen

Dachbegrünung: Dachterrasse oder Flachdach – Garten auf dem Dach anlegen

Flachdach mit Gartenbegrünung
Flachdach mit Gartenbegrünung

Ein Flachdach lässt sich leicht in ein kleines Gartenparadies verwandeln. Besonders langlebig sei ein sogenanntes Umkehrdach, informiert die Fachvereinigung Polystyrol-Extruderschaumstoff.

Die unterste Schicht eines Umkehrdaches ist die Dachabdichtung. Hierzu eignen sich beispielsweise Bitumenschweißbahnen. Auf sie werden anschließend XPS-Dämmplatten lose aufgelegt. Dank der Kantenausführung mit Stufenfalz entsteht schnell eine geschlossene Fläche. Diese wird zuletzt mit einem Vlies als Rieselschutz abgedeckt.

Dass die Dämmung auf der Abdichtung liegt, hat mehrere Vorteile. Zum einen schützt sie die Dichtungsschicht vor mechanischer Beschädigung. Zum anderen dämmt sie die Temperaturschwankungen an der Abdichtung, wodurch sich die Lebensdauer der Dichtung verlängert.

Bei der endgültigen Ausführung der Dachterrasse sind der Phantasie kaum Grenzen gesetzt. In Splitt oder auf Stelzlagern verlegte Terrassenplatten sind ebenso möglich wie eine Beplankung mit Holz.

Vor allen aber rechnet sich eine Dachbegrünung langristig, weil sie die darunter liegenden Baumaterialen gegen UV Licht und chemische Einflüsse schützt.

Bewachsene Dächer isolieren zudem auch gegen Kälte und Hitze, sie verbessern das Innenklima, gleichen Temperaturschwankungen aus, schützen die Dachhaut und mindern Lärm. Ein Gründach nimmt je nach Klima und Jahreszeit bis zu 99% des Regenwassers auf – und dort verdunstet es größtenteils auch wieder. Das ist nachhaltige Bauweise und damit gut für die Umwelt.

Pflanzen für die extensive Dachbegrünung

Bei Extensivbegrünungen ( großer Breiten- und geringer Tiefenwirkung der Dachbegrünung) werden die Pflanzen als Saatgut, bestehend aus einer Mischung aus verschiedenen Kräutern und Gräsern sowie Sedum-Sprossen auf dem Dach aufgebracht. Nach dem Ausbringen der Saat und Sprossen auf dem Dach dauert es ungefähr ein Jahr, bis mehr als die Hälfte des Daches grünt und blüht. Die Pflanzen sollten zwischen April bis September ausbringen. Alternativ ist es möglich, junge Pflanzen als Flachballenstauden direkt ins Substrat des Daches zu setzen. Das ist twar arbeitsaufwendiger und damit auch teurer, man startet aber sofort mit einem grünes Dach.

Baugenehmigung für Ihr Gründach

Bevor es mit dem Bau des Dachgartens losgehen kann, muss allerdings ein Fachmann die Statik prüfen. Außerdem ist eine offizielle Baugenehmigung notwendig. In der Regel benötigen Carport- oder Garagenbegrünungen zwar keine Baugenehmigung und sind zwischenzeitlich vielerorts sogar im Bebauungsplan vorgeschrieben – in jeden Fall sind jedoch genutzte Hauptdachflächen genehmigungspflichtig. Daher is es grundsätzlich zu empfehlen, sich vor dem Einbau einer Dachbegrünung beim Bauamt vor Ort nach der Erfordernis einer Baugenehmigung zu erkundigen.

Zuschüsse zur Dachbegrünung

Der Gang zum Bauamt lohnt sich, denn dort erfährt man auch, ob es für die geplante Dachbegrünung finanzielle Zuschüsse seitens der Gemeinde oder des Bundeslands gibt. Dachbegrünungen sorgen für weniger Abwasser, daher sind bei gesplitteten kommunalen Abwassersatzungen mancherorts auch Gebührennachlässe zu erwarten. Der Begriff „gesplittete Abwassergebühr“ (GAG) bezeichnet die getrennte Erhebung von Gebühren für Schmutzwasser des Hauses und Niederschlagswasser durch Regen.

kl/dapd.djn/kaf/K2120/mwo

Fotohinweis: Kai Schreiber / auf Flickr / (CC BY-SA 2.0)

spot_img

Beliebte Beiträge