Der Traum von den eigenen vier Wänden und der Weg zu ihnen gestaltet sich vielfältig. Ob Hausbau, Immobilienkauf, Modernisierung eines alten Wohnhauses oder der Umbau eines bis dahin anders genutzten Objekts – die Möglichkeiten richten sich häufig individuell mit der Finanzierung.
Das KfW Programm „Energieeffizient Sanieren“ bietet Fördermöglichkeiten die nicht allen Hauseigentümern und solchen die es werden wollen bekannt sind. Das Prinzip der KfW Programme ist immer ähnlich: Wer Investitionen mit energieeffizienten Maßnahmen verbindet, kann nicht nur von den zukünftig geringen Energiekosten profitieren sondern wird zudem durch Fördermöglichkeiten entlohnt. Bund, Länder, Landkreise, Städte und Gemeinden beteiligen sich häufig mit entsprechenden Programmen der KfW Bank an den Kosten. Insgesamt stehen bundesweit über 5.000 Förderungen in Form von Zuschüssen oder besonders günstige Darlehen zur Verfügung. In der Regel liegen diese laut Experten zwischen 10 % bis 30 % der Investitionskosten.
Trotzdem werden die Möglichkeiten der Förderprogramme – bspw. der KfW Förderprogramme – häufig nicht genutzt: Eine Umfrage der forsa ergab das fast 70% der Sanierer eine Förderung bekommen könnten, doch nur 21% von der Möglichkeit Gebrauch machen. Doch woran liegt das? Papierkrieg und Zeitaufwand, Hohe Anforderungen an das Material und die Technik, Förderprogramme stellen Bauherr und Hauseigentümer sowie beteiligte Architekten, Planer und Handwerker durchaus vor Herausforderungen.
Was sind nun diese KfW Förderprogramme?
Die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau), ist die größte nationale Förderbank der Welt sowie nach ihrer Bilanzsumme die drittgrößte Bank in der Bundesrepublik Deutschlands. Die Gründung (1948) der KfW erfolgte auf der Grundlage des „KfW-Gesetzes“ als eine Anstalt des öffentlichen Rechts die Rechtsaufsicht trägt das Deutsche Bundesministerium für Finanzen. In der Praxis unterstützt die KfW also Förderprogramme, in diesem Fall beispielsweise das energetische Sanierungen und Bauen. Sie bietet verschiedene Kredite zu unterschiedlichen Zinsen an. Eine hohe Energieeffizienz wird z.B. durch hohe Tilgungszuschüsse und niedrige Zinsen belohnt.
Die Formel hinter der KfW-Förderung für Neubau ist einfach: Je geringer der Energiebedarf einer neuen Immobilie, desto höher ist der Tilgungszuschuss, den Sie von der KfW erhalten, oder anders formuliert: Desto weniger müssen Sie von Ihrem KfW-Kredit zurückzahlen.Bei Bestandssanierung gibt es umfangreiche Möglichkeiten zuur Bezuschussung.
Die energetische Qualität der Immobilie wird bei diesen Förderprogrammen an zwei Dingen bemessen: Dem Jahresprimärenergiebedarf, der beziffert wie viel Energie im Durchschnitt innerhalb eines Jahres durch Lüften, Heizen und Warmwasserbereitung benötigt wird. Sowie dem Transmissionswärmeverlust, der die energetische Qualität der thermischen Hülle (Isolierung von Außenwänden, Dach, Boden und Fenstern) eines Gebäudes beschrieben. Für jedes Wohngebäude ist –abhängig von der Umfassungsfläche und dem Volumen- ein zulässiger Höchstwert nach Tabelle 2 der Anlage 1 der Energiesparverordnung (EnEV) in der aktuellen Fassung vorgegeben. Je geringer der Wert, desto besser ist das Haus isoliert.
Maßeinheit sind die Klassierungen eines Hauses nach KfW Effizienzhauswert, bspw. Effizienzhaus 55, 70, 85, 100, 115 in den KfW Förderprogrammen zur Sanierung von Altbau oder Effizienzhaus 40, 55, 70 bei den KfW Förderprogrammen für Neubauten. Der technische Standard des KfW-Effizienzhauses gilt nach dem des Passivhauses heutzutage als energieeffizientester und dient deshalb als Maßstab.
Qual der Wahl bei KfW Förderprogrammen: Zuschuss oder Sanierungskredit
Prinzipiell können private Hausherren zwischen Zuschuss und Kredit wählen. Während der Zuschuss direkt bei der KfW beantragt wird, läuft die Kreditförderung über die eigene Hausbank. Ein von der KfW anerkannter Energieberater überwacht die Planung und Durchführung der Maßnahme und bestätigt diese zur Bestätigung für das KfW Förderprogram vor Ort..
Der Zuschuss startet mit mindestens 10 % der Kosten, bis zu 5.000 € für Einzelmaßnahmen und wer auf Neubaustandard saniert, (sog. KfW-Effizienzhaus 100) kann sogar mit 12,5% rechnen. Je nach Effizienzhausstandard erhöht sich dieser Zuschuss auf bis zu 25%. Der Vorteil eines Zuschusses ist das dieser im Gegensatz zum Kredit nicht zurückgezahlt werden muss.
Sanierungskredite sind bspw. für vermietete Wohngebäude interessant, der Zinssatz von derzeit 1,0% wird für die ersten Jahre aus Bundesmitteln unterstützt. Wer ein Effizienzhaus erreicht, kann zudem zusätzlich mit einem zusätzlichen Tilgungszuschuss rechnen, was bedeutet, dass nicht der gesamte Kreditbetrag zurückgezahlt werden muss . Je nach Effizienzhausniveau, erlassen die Förderprogramme der KfW Bank bis zu 13.000 €.
Das KfW Förderprogramm „Energieeffizient Sanieren“
Eigentümer, die ihr vor 1995 gebautes Haus dämmen, neue Fenster einbauen oder auf eine moderne Heizung umstellen wollen ist das Förderprogramm besonders attraktiv. Gefördert wird, was nachhaltig Energie spart und den zudem den technischen Mindestanforderungen und Förderbedingungen entspricht. Ob Einzelmaßnahme oder Komplettsanierung zum KfW-Effizienzhaus – je besser das Haus nach der Sanierung aufgestellt ist, desto höher ist die Förderung. der Zuschuss, der Kredit oder der Kredit mit zusätzlichem Tilgungszuschuss.
Prinzipiell gilt für die Höhe der in den KfW Förderprogrammen ausgewiesenen Höhen immer die Anzahl der Wohneinheiten des Hauses. Im KfW-Programm “Energieeffizient Sanieren” ist zudem seit dem 1. Juni 2014 die Anzahl nach der Sanierung relevant. Sofern keine neue Wohneinheit entsteht, wird aber beispielsweise auch der Ausbau eines vormals unbeheizten Dachgeschosses gefördert. die Förderprogramme bieten je Wohneinheit bis zu 50.000 € für Einzelmaßnahmen, für Effizienzhäuser beträgt der Kreditrahmen maximal 75.000 €.
Die Frage der Beheizung ist auch relevant für Eigentümer, die neuen Wohnraum in alten Gebäuden schaffen wollen, denn der Umbau zu Wohnraum von vormals anders genutzten und beheizten Gebäuden (z.B. Gewerbe- oder Büroräumen) fällt ebenfalls unter das Sanierungsprogramm, die Wohneinheiten nach der Sanierung entscheiden über die maximale Höhe der Förderung.
Das KfW Förderprogramm „Energieeffizient Bauen“
Bis dato unbeheiztes Gebäude zum Wohnen ausbauen will, für den steht as Programm „Energieeffizient Bauen“ mit Finanzierungsmöglichkeiten ab derzeit 1,4 % zur Verfügung. Ebenso für durch Erweiterung oder im Ausbau neu gewonnene Wohneinheiten werden in diesem KfW Programm gefördert. Wonach bemessen sich die Massnahmen zur energieeffizienten Sanierung und energieeffizienten Bauen? Je kleiner der sogenannte U-Wert ist, desto besser ist die Dämmfunktion von Türen, Fenstern und Wänden. Der U-Wert der Außenwand muss kleiner sein als der Uw-Wert der neuen Fenster so beispielsweise eine Regel. Die KfW fördert Fenster mit Uw-Werten von 0,95 W/m²K und besser – das legt damit eben auch die Anforderungen an die Wand fest. Analog gilt gleiches beim Dach und Dachfenstern.
Umfassenden Dämmarbeiten erfordern häufig den anschließenden hydraulischen Abgleich der Heizung udn den niedrigeren Verbrauch, der ggfs. ebenfalls von dem KfW Förderprogramm unterstützt wird. Dies geschieht in Abhängigkeit des Baujahrs des Wohngebäudes und der Dämmungsmassnahmen der am Haus wärmeübertragenden Umfassungsflächen, also and, Fenster, Dach, Boden und Kellerdecke.
Fördervolumen „Energieeffizientes Bauen und Sanieren“
Für ihre Programme „Energieeffizientes Bauen und Sanieren“ bewilligte die KfW im 1. Quartal 2014 bereits ein Fördervolumen von 2,3 Mrd. € zu. Zudem exisitieren je nach Bundesland und Gemeinde weitere Fördermöglichkeiten. So räumen mehrere Landesbanken Hauseigentümer weitere Zinsvorteile ein und verbilligen den Zinssatz der KfW Bank nochmal um bis zu 0,25 % auf effektiv nur noch 0,75 %. Der KfW-Zuschuss kann unter Umständen durch einen Gemeinde Zuschuss weiter aufgestockt werden. ( i.d.R. auf bis 20 % der Kosten) Bei dieser Kumulation von Förderungen kann es allerdings zu Einschränkungen untereinander kommen.
Städte und Gemeinden stellen mitden Großteil aller Bau- und Modernisierungsförderungen auch wenn sie in der Höhe ein niedrigeres Volumen als die KfW Förderprogramme unterstützen. Je nach Förderprogramm unterschiedlich, beteiligen sich Kommunen zumeist prozentual anteilig an den Kosten (bis 15 %) oder legen einen Zuschuss je m² gedämmter Fläche fest. Oft gilt eine Förderhöchstgrenze je Haus. Städte und Gemeinden unterstützen aber nicht nur energieeffiziente Maßnahmen, sondern auch Fassaden- oder Dachsanierung, Fassadenbegrünung oder Gestaltung von Hof- und Außenanlagen, um Orts- und Wohnumfelder attraktiver und schöner zu gestalten.
Wer neu baut, sollte zudem nach einer Familienförderung für Baugrundstücke und Hausbau Ausschau halten. Das Programm „Alt kauft neu“ sucht neue Eigentümer für alte Wohnhäuser. In von Städten und Gemeinden festgelegten Sanierungsgebieten können die Zuschüsse für Hauseigentümer bis zu 25 % der Kosten für denkmalgeschützte Gebäude sogar bis zu 40 % betragen.
Mehr KfW Informationen zu den Förderprogrammen finden Sie hier.