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Senioren – altersgerecht Umbauen: Gefährliche Hindernisse beseitigen für barrierefreies Wohnen

Gefährliche Hindernisse

— von Katja Fischer — 90 Prozent aller Haushalte, in denen Senioren wohnen, sind nicht altersgerecht. Das geht aus einer Studie des Kuratoriums Deutsche Altenhilfe hervor. Viele Bewohner müssen Stufen überwinden, um in ihre Wohnung zu gelangen. Oft befinden sich auch innerhalb der Wohnung Treppen. Die Bäder sind zu eng, Duschen nur über Schwellen zu betreten. Es fehlen Bewegungsflächen für den Einsatz von Rollatoren oder Rollstühlen. Der Zugang zu Balkon oder Terrasse ist beschwerlich.

Da die meisten Menschen auch im Alter in ihrer eigenen Wohnung bleiben möchten, empfiehlt es sich, rechtzeitig solche Barrieren abzubauen. Eine gute Gelegenheit dafür ist ein Neubau oder die Modernisierung der eigenen Immobilie, am besten, wenn das Rentenalter noch fern ist. „Das ist eine lohnende Investition in die eigene Altersvorsorge. Denn barrierearme Häuser passen sich nicht nur allen Lebensphasen an, sondern sie haben auch einen hohen Wiederverkaufswert“, meint Thomas Penningh, Präsident des Verbandes Privater Bauherren (VPB).

 Staatliche Förderung wieder möglich

Nachdem die KfW-Förderung für den altersgerechten Umbau zum Jahresende 2011 ausgelaufen war, sind seit April 2012 wieder Förderungen möglich. Wer in barrierereduzierende Maßnahmen an selbst genutztem oder vermietetem Wohnraum investiert, kann 100 Prozent der förderfähigen Kosten mit einem Darlehen aus dem KfW-Programm „Altersgerecht Umbauen“ finanzieren. Maximal 50.000 Euro pro Wohneinheit sind möglich. Unterstützt werden auch einzelne Modernisierungsmaßnahmen wie der Einbau von bodengleichen Duschen, das Entfernen von Türschwellen oder der Einbau von Aufzügen.

Neben dem Abbau von Barrieren kann auch intelligente Technik den Alltag von Familien und besonders Senioren erleichtern. „Unfälle passieren oft nachts, wenn die Menschen im Dunkeln auf dem Weg ins Badezimmer den Lichtschalter suchen“, weiß Hartmut Zander von der Initiative Elektro plus. Ein Bewegungsmelder kann da Abhilfe schaffen. „Wenn seine Sensoren eine Bewegung registrieren, schaltet er die Beleuchtung automatisch ein und später auch wieder aus“, so Zander. Das erhöht die Sicherheit und spart auch noch Energie, weil das Licht nicht länger als nötig brennt.

Ebenso hilfreich ist ein System, dass die Rollläden automatisch öffnet und schließt. Damit fällt das lästige Ziehen am Gurt weg, das besonders für ältere Menschen beschwerlich ist.

„Bei einem Neu- oder Umbau empfiehlt es sich, Schalter in einer Höhe von 85 Zentimetern und Steckdosen in einer Höhe von 40 Zentimetern anzubringen“, meint Hartmut Zander. Dann sind sie auch für Rollstuhlfahrer problemlos erreichbar. Damit die Schalter leicht zu erkennen sind, sollte man kontrastreiche Farben für den Rahmen auswählen oder sie mit einer Orientierungsleuchte ausstatten. Auch eine große Tastfläche ist hilfreich, wenn die Motorik im Alter nachlässt.

Auch mit wenig Aufwand viel erreichen

In jedem Fall sollte man sich vor der altersgerechten Sanierung von einem unabhängigen Experten beraten lassen. Der kann genau ermitteln, welche Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen im konkreten Fall sinnvoll sind. Manchmal lässt sich nämlich schon mit geringem Aufwand viel bewirken. Kleine Veränderungen, wie der Austausch frei liegender Teppiche durch rutschfeste Beläge, bringen mehr Sicherheit. Auch lose Kabel sollten nicht im Wege liegen, sondern so untergebracht werden, dass sie niemanden gefährden können.

Manchmal ist auch ein Zimmertausch eine sinnvolle Lösung. In Wohnungen, die sich über zwei Etagen erstrecken, sollte im Alter der Wohn- und Schlafbereich sowie Küche und Bad möglichst auf einer Ebene untergebracht werden, um das mühsame Treppensteigen zu reduzieren.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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