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Rechtzeitig an den Aushub denken

Käufer schlüsselfertiger Häuser sollten rechtzeitig vertraglich regeln, was mit der Erde geschehen soll, nachdem die Baugrube ausgehoben ist. Darauf weist der Verband Privater Bauherren (VPB) hin. In vielen Bauverträgen wir der Aushub nicht einmal erwähnt, angehende Hausbesitzer denken meist auch nicht darüber nach.

Regelt man das Problem aber nicht vertraglich, bleibt die Erde auf dem Grundstück liegen und muss vom Auftraggeber entsorgt werden. Er muss dann einen geeigneten Transportunternehmer finden und den Abtransport des Aushubs aus eigener Tasche bezahlen. Das wird teuer, vor allem, wenn das Erdreich auch noch belastet ist.

Kosten für Abtransport & Entsorgen des Erdaushubs

Die Kosten für das Entsorgen des Erdaushub fallen je nach Region und betreffender Deponie unterschiedlich aus. Als durchschnittlicher Richtwert kann man zwischen 3,00 und 5,00 Euro pro Tonne veranschlagen.

Je nach Größe beziehungsweise der Menge des Aushubs der Baugrube sind die Kosten also unterschiedlich.

Erdaushub gehört nicht zum normalen Bauschutt und ist daher getrennt zu entsorgen. Vor allem die Reinheit des Erdaushubs ist ausschlaggebend, hier unterscheidet man drei Kategorien:

  1. Reiner Erdaushub
  2. Verunreinigter Erdaushub ist mit Ästen, Wurzeln und anderen Müll durchsetzt
  3. Schadstoffbelasteter Erdaushub ist durch Schwermetalle und Giftstoffe verschmutzte Erde

Den Erdaushub ohne Schadstoffe kann man in der Regel einfach abtransportieren. Den schadstoffbelasteter Aushub muss man hingegen mit sogenannten Bodenbehandlungsanlagen reinigen. Diese Art der Entsorgung kann aufwendig und teuer werden.

Für den Abtransport von Erdaushub nutzt man üblicherweise spezielle Container sowie separate Fahrzeuge. In dem Container wird der Erdaushub sowohl zwischengelagert als auch später abtransportiert. Die Container kann der Bauherr einfach bei einem Anbieter mieten und auf dem Baugrund abstellen. Alterntiv kann er vorab ein Unternehmen beauftragen oder bei seiner Baufirma nachfragen.

Der Container mit rund zehn m³ Volumen (ca. 10 Tonnen) kostet 180-250 Euro die Woche inklusive des Aufstellens und Abtransports. Das Entsorgen der Erde auf der Deponie wird wie oben beschrieben drei bis fünf Euro pro m³ kosten, in diesem Fall bedeuten das 300-500 Euro.

Aushub anderweitig entsorgen

Aber Achtung, je nach Wetterlage wiegt ein Kubikmeter Erdaushub je nach Feuchtigkeit zwischen 900 bis 1000 Kilo. Überschlagmäßig kann man pro Kubikmeter eine Tonne für die Berechnung der Kosten ansetzen. Aber gegebenfalls besteht irgendwo auch in der Gemeinde oder im Bekanntenkreis Bedarf für den Erdaushub?

Möchte jemand gerade seinen Garten neu gestalten oder eine Terrasse anlegen so ist der eventuell sogar dankbar, wenn er den Aushub der Erde bekommt und man kann den Erdaushub vom Hausbau direkt zur Weiterverwendung entsorgen.

Das sollte man jedoch nur planen, wenn man sicher sein kann, dass die Erde nicht mit Gift- oder Schadstoffen kontaminiert ist.

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