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Klimaanlage – lohnt sich die Anschaffung?

Aufgrund der steigenden Anzahl an Hitzetagen findet man auch in deutschen Haushalten immer häufiger eine Klimaanlage. Viele scheuen sich aber aufgrund der Anschaffungs- und Betriebskosten noch davor, ein Klimagerät zu kaufen.

Wie viel kostet und verbraucht die Anlage und für wen lohnt sich die Anschaffung?

Klimaanlagen: Luxus oder Notwendigkeit?

Bisher waren Klimaanlagen in deutschen Wohnhäusern eine Seltenheit. In den letzten Jahren nimmt die Anzahl an Klimaanlagen und den Angeboten, die sie bewerben, jedoch stark zu. Das hängt mit dem Klimawandel und der Architektur in Deutschland zusammen.

  • Die Gebäude sind für ein Klima gebaut, das immer weniger vorherrscht. Ihr Aufbau und die Materialien dienen eigentlich dazu, Wärme im Wohnraum zu halten, damit Winter gut überstanden werden.
  • Als es noch kühler war, war auch der große Anteil an Asphaltflächen und hohen Gebäuden innerhalb von Städten kein Problem. Heute führen diese Strukturen dazu, dass die Hitze gespeichert wird und auch über Nacht keine Abkühlung kommt.

Deshalb findet man immer häufiger Berichte über die Extremtemperaturen im Sommer und die steigende Anzahl an Hitzetoten und gesundheitlichen Problemen. Das macht Klimaanlagen immer mehr zu einem Muss, statt verschwenderischem Luxus.

Was bestimmt die Notwendigkeit einer Klimaanlage?

Es gibt verschiedene Kriterien, die Auskunft darüber geben, ob sich eine Klimaanlage lohnt und wo sie notwendig wird.

Ihr Preis wird etwa vorgegeben, durch:

Dem gegenüber stehen Faktoren, die eine Klimaanlage notwendig machen:

  • lokale Temperaturen
  • Qualität der Dämmung des Wohnraums
  • gesundheitlicher Zustand der Bewohner

Um nun zu bestimmen, ob sich die Klimaanlage lohnt, muss man diese Kriterien miteinander abgleichen. Dabei helfen die folgenden Kapitel.

Klimaanlagen-Typen

Das Preis-Leistungs-Verhältnis einer Klimaanlage wird durch ihren Typ vorgegeben. Klimageräte können eingeteilt werden in:

  • mobile Monoblock-Klimaanlagen
  • Split-Klimaanlagen
  • Wärmepumpen

Die Kühlleistung, die Nachhaltigkeit, der Anschaffungspreis und der Aufwand der Montage sind Faktoren, die durch den Typen der Anlage stark beeinflusst werden.

Monoblock-Klimaanlagen

Die mobile Monoblock-Klimaanlage ist ein einzelnes Gerät, das man über eine normale Steckdose betreiben und jederzeit umstellen kann. Dafür hat sie etwa das Format eines Rollkoffers und häufig auch Rollen und einen Griff, mit dem man die Anlage jederzeit an eine andere Stelle bewegen kann.

Monoblock-Geräte besitzen ein oder zwei Schläuche, die man aus einem Fenster nach außen verlegt. Über einen dieser Schläuche kann das Gerät frische Luft ansaugen. Aus dem anderen wird die verbrauchte Luft wieder abgegeben.

Alternativ gibt es auch Geräte, die nur einen Abluftschlauch besitzen. Sie ziehen die frische Luft für ihren Betrieb durch Lüftungsschlitze an dem Gerät direkt aus dem Raum.

Split-Klimaanlagen

Die Split-Klimaanlagen sind die hochwertigen Kühlungsgeräte, die man aus öffentlichen Gebäuden wie dem Einzelhandel oder Hotels kennt. Hier besteht das System aus mindestens zwei Teilen:

  • einem Kompressor, der an der Außenseite des Hauses angebracht wird und
  • mindestens einem Innengerät, das an der Wand eines Innenraums befestigt wird.

Es sind auch Multi-Split-Klimaanlagen erhältlich, die einen Kompressor mit mehreren Innenmodulen verbinden.

Um den Kühlkreislauf zwischen den beiden Geräten zu verbinden, muss diese Klimaanlage fest in das Mauerwerk eingebaut werden, um Leitungen zu verlegen.

Wärmepumpen

Die Wärmepumpe wird häufig in Energiesparhäusern eingebaut, um dort als Heizsystem zu fungieren. Als Heizung zieht das Gerät Wärme aus der Umwelt, unter anderem dem Erdreich, und leitet sie in das Gebäude um.

Um effektiv heizen zu können, nutzt sie im Grunde das Prinzip einer Klimaanlage oder eines Kühlschranks und dreht es um:

  • In einem Kühlkreislauf geht es immer darum, dass einer Ressource wie der Luft oder einer Flüssigkeit Wärme entzogen wird. Dadurch kühlt sich die Luft ab und kann dann weitergeleitet werden, um an einer anderen Stelle die Temperatur zu reduzieren.
  • Bei einer Klimaanlage wird die ungewünschte Wärme danach ungenutzt nach außen geleitet. Die Wärmepumpe macht stattdessen Gebrauch von der Wärme, die der Ressource entzogen wurde, und nutzt sie, um Räume oder Wasser zu heizen.

Das Praktische an der Wärmepumpe ist, dass man diesen Kreislauf in beide Richtungen nutzen kann. Wer im Sommer die Heizfunktion nicht benötigt, nutzt das Gerät stattdessen, um zu kühlen.

Was kostet eine Klimaanlage?

Der günstigste Typ einer Klimaanlage, die Monoblock-Anlage, hat geringe Anschaffungskosten und man benötigt kein Fachpersonal und keinen einen Eingriff in das Mauerwerk. Deshalb spart man zusätzlich das Geld für die Montage ein. Dafür ist das Gerät wenig energieeffizient und kostet daher in der Anwendung mehr.

  • Je nach Leistung und Hersteller kostet die Monoblock-Anlage 100 € bis 1.300 €. Die günstigsten Modelle sind Geräte mit einem Schlauch für rund 150 € bis 250 €. Vierstellige Preise fallen für hochwertige Zweischlauchgeräte an.
  • Sie kosten rund 27 bis 30 Cent pro Stunde Betrieb.

Die Split-Klimaanlage ist durch die Montage und Anschaffungskosten teurer. Zudem muss man das Kühlmittel und Filter in jährlichen Wartungen geprüft und eventuell ausgetauschen.

  • Je nach Leistung und Hersteller kostet die Split-Anlage 1.800 € bis 3.300 € und je nach Ort 500 € bis 800 € für die Montage.
  • Die Stromkosten liegen etwa bei 17 bis 20 Cent in der Stunde.

Eine Wärmepumpe ist als Heizungssystem für ein gesamtes Wohnhaus am teuersten.

  • Die Kosten beginnen hier bei etwa 15.000 €. Von Vorteil ist, dass diese Anlagen häufig im Rahmen des energieeffizienten Bauens durch Fördermittel begleitet werden.
  • Aktuell liegt der Strompreis für Wärmepumpen bei durchschnittlich 21,92 Cent pro Kilowattstunde. Als nachhaltiges Heizsystem tragen Wärmepumpen aber insgesamt dazu bei, die Stromkosten eines Haushalts zu reduzieren.

Wann lohnt sich die Klimaanlage?

Es gibt zwei Gründe, die für viele Personen gegen die Klimaanlage sprechen:

  • die Kosten für Anschaffung, Montage, Betrieb und Wartung
  • der Nachhaltigkeitsgedanke

Die Klimaanlage wird vermehrt aufgrund der Auswirkungen des Klimawandels angeschafft. Da der höhere Verbrauch an Ressourcen wie Strom gegen den Nachhaltigkeitsgedanken spricht, schließen viele die Anschaffung eines Klimageräts aus.

Mit der immer höheren Anzahl an Tagen mit Extremtemperaturen ist die Klimaanlage aber ein wichtiges Hilfsmittel, um sich zu schützen.

Hitze ist eine starke Beeinträchtigung für die Gesundheit. Sie wirkt sich negativ auf das Herzkreislaufsystem aus und sorgt für einen Anstieg des Stress-Levels. Konzentration und die Qualität des Schlafes reduzieren sich zusätzlich. Die hohe Gefahr, die von Extremtemperaturen im Sommer ausgeht, erkennt man an den steigenden Zahlen an Hitzetoten.

  • Das Problem ist, dass Hitze eine akute Gefährdung für die Gesundheit ist.
  • Bemühungen des Umweltschutzes führen dafür nur langsam zu effektiven Änderungen.

Um eine gute Lösung zu findet, eignet sich der beste Kompromiss. Wer sich selbst und die Umwelt schützen möchte, sollte deshalb zu modernen Split-Geräten oder Wärmepumpen greifen. Der hohe Anschaffungspreis macht sich hinsichtlich des Nachhaltigkeitsgedanken und den niedrigeren Betriebskosten im Laufe der Nutzungszeit bezahlt.

  • Deshalb lohnen sich Klimaanlagen – solange man auf eine gute Kühlleistung und Energieeffizienz achtet – vor allem innerhalb von Städten, die häufig Rekordtemperaturen erreichen und bei Haushalten mit Risikopersonen wie Senioren.

Die Effizienz und Nachhaltigkeit der Klimaanlage kann man zudem durch weitere, umweltfreundliche Lösungen ergänzen, um den Ressourcenverbrauch auszugleichen, etwa durch eine Dachbegrünung.

Fazit

Klimaanlagen werden wegen der gefährlich werdenden Hitze für die Gesundheit immer notwendiger. Um nachhaltig zu kühlen, lohnt es sich, lieber viel in die Anschaffung zu investieren, statt mehr Geld und Ressourcen für den Betrieb ausgeben zu müssen.

Die hohe Energieeffizienz und Kühlleistung von Multi-Split-Anlagen und Wärmepumpen sind die beste Lösung. Letztere eignen sich aber nur für Besitzer eines Wohnhauses und bei guter Dämmung. Für Mieter können sich auch effiziente Zweischlauch-Monoblock-Anlagen auszahlen, solange man sie mit Bedacht nutzt und mit Abdichtungen der Fensteröffnungen ergänzt.

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