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Herbstlaub nutzt dem Garten – Mulchschicht schützt die Pflanzen und verbessert den Boden

Stuttgart/Münster (ddp). An den Bäumen sieht das bunte Herbstlaub prächtig aus, sobald es aber zu Boden fällt, ärgert sich mancher Gartenbesitzer. Denn die Blätter legen sich auf Staudenbeete und Rasen, Bürgersteige und Zufahrten – und machen Arbeit beim Wegräumen. Dabei bringt Herbstlaub viel Nutzen. «Grundsätzlich tut Laub dem Garten gut: Der Nährstoffkreislauf wird erhalten und die Pflanzen können frisch gestärkt neu austreiben. Und das alles, ohne dass ein Cent dafür ausgegeben werden muss», sagt Tjards Wendebourg, Koordinator des Netzwerkes gartenberatung.info in Stuttgart.

Vornehmlich Kalzium und Eisen rieseln mit den herbstlichen Blättern zu Boden. «Schlaue Gärtner schätzen das Herbstlaub als kostenlose und wichtige Kalk-Düngung für den Garten», sagt Wendebourg. Doch es sind nicht nur die Nährstoffe, die das Herbstlaub für den Garten so wertvoll machen. Die sich zersetzenden Blätter bringen Humusstoffe ins Erdreich ein und tragen so zur Aufwertung des Bodens bei. Ohne diese Stoffe sind Mikroorganismen und Regenwürmer in ihrer Aktivität vermindert, der biologische Kreislauf wird verlangsamt oder gestört. «Eine Mulchdecke aus Herbstlaub bietet außerdem einen erhöhten Schutz gegen Verdunstung und aufkommendes Unkraut. Außerdem schützt die Blätterschicht vor Frost, Erosion und Nährstoffauswaschung», erklärt der Gartenberater.

Als Mulch eignet sich das Laub besonders gut für alle Pflanzen, die ihren natürlichen Lebensraum im Wald oder am Waldrand haben. Sie blühen mit einer Mulchschicht aus Blättern regelrecht auf, denn das entspricht ihren Lebensbedingungen am Naturstandort. Auch Nutzpflanzen wie Himbeeren oder Erdbeeren stammen aus dem Wald und reagieren daher positiv auf eine Laubabdeckung im Wurzelbereich.

Ratsam ist es auf jeden Fall, das Laub von Wegen, Plätzen und Rasen zu entfernen. Gartenbesitzer sollten die ökologisch wertvolle Blattmasse nach Möglichkeit an windgeschützten Ecken des Gartens zusammenharken. Solche Laubansammlungen bilden wichtige Winterquartiere für Kleintiere. Auf keinen Fall gehöre Laub in die Restmülltonne, erklären die Fachleute der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Wer Laub im Wald entsorgt, muss sogar mit einem Bußgeld rechnen. Damit soll verhindert werden, dass die artenreichen Waldränder durch fremdes Laub zerstört werden. Wenn doch zu viel Laub anfällt, kann es in einigen Gemeinden in den gesonderten Grünabfall auf Wertstoffhöfen gegeben werden.

Auf Staudenbeeten sollten die Blätter den Winter über als Schutz liegenbleiben. «Gegebenenfalls ist ein niedriger Zaun empfehlenswert, um das Laub auf den Beeten zu halten. Hier kann es bis zum zeitigen Frühjahr bleiben», sagt Tjards Wendebourg. Wenn die Aufräumarbeiten für das neue Gartenjahr beginnen, können bei Bedarf die noch vorhandenen Laubreste entfernt und möglichst kompostiert werden.

Nicht alle Blätter verschwinden aber gleich schnell und sind gleich gut für die Gartenpflanzen: Große Mengen von Kastanien- und Pappel- oder hartem Walnuss- und Eichenlaub können ungünstig für die Stauden am Fuße der Bäume werden, weil es nur sehr langsam verrottet. «Ein solcher Laubkompost braucht nicht ein, sondern zwei Jahre für die Humusbildung», erklärt Gartenberater Wendebourg. Frisches Eichenlaub kann aber gut als Mulch im Rhododendronbeet verteilt werden. Das Laub hat einen hohen Gerbsäureanteil, der beim Verrotten freigesetzt wird. Damit sinkt der pH-Wert – ideal für Rhododendren und andere Gartenpflanzen, die saure Böden bevorzugen.

Nicht auf die Beete oder den Kompost gehört dagegen Laub von Gehölzen, die von ansteckenden Pilzkrankheiten wie Sternrußtau befallen waren. Wendebourg betont: «Diese Blätter gehören in die Mülltonne. Auf den Komposthaufen gebracht, würden sich die Krankheiten im nächsten Jahr im ganzen Garten verteilen.»

ddp/thi/esc

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